ANDREAS HOPFGARTEN
Eine Säule aus Salz
EINE SÄULE AUS SALZ (2018)
90% seines Lebens verbringt der Mensch umgeben von gebauten Räumen und wird ständig bewusst oder unbewusst mit Architektur konfrontiert. Gebauter Raum ist somit maßgeblich an der Gestaltung der menschlichen Identität und Aufrechterhaltung dieser beteiligt. Menschen werden durch Raum geprägt und verändert.
Man mag hier gar eine Form von nonverbaler Kommunikation vermuten, welcher der Mensch tagtäglich ausgesetzt ist. Dabei fällt eine eindeutige Entschlüsselung dieser, selbst bei aktivem Wahrnehmen, in den meisten Fällen sehr schwer. Übrig bleibt meist ein eher dumpfes Gefühl – vielleicht eine Art Beseeltheit, die man im Stadtraum zu erahnen scheint.
„First we can form the cities, but then the cities form us.“ So formuliert es der dänische Architekt Jan Gehl. Wobei hier mit „Wir“ höchstwahrscheinlich ein eher breites „Wir“ und damit die Menschheit im Allgemeinen gemeint sein soll. In der Regel formt jedoch nicht der Mensch, sondern wird der Mensch geformt – durch Bauten, die andere geformt haben.
Hinzu kommt, dass diese Formung durch historische Ereignisse beeinflusst werden kann. So geschehen durch die Bombardierung Hamburgs im Jahre 1943. Die Stadt wurde im Zuge der von den Alliierten ausgeführten „Operation Gomorrha“ weitreichend zerstört, ca. 40.000 Menschen kamen bei den Angriffen ums Leben. Etwas mehr als die Hälfte aller Wohnungen in Hamburg waren nach den Angriffen zerstört. Der Stadtraum wurde maßgeblich durch die Bombardierung geformt und dieses Ereignis scheint heute noch sicht- und spürbar zu sein.
JavaScript is turned off.
Please enable JavaScript to view this site properly.